~°Nebels Gedichte°~

Langsam geh' ich,
langsam, langsam;
über ein Roggenfeld.

Und ich frage mich,
langsam, langsam;
warum ich hier bin.

Leichter Nieselregen fällt,
langsam, langsam;
auf einem Baum und mich.

Und ich frage mich, 
langsam, langsam;
woher ich ihn kenn'

Langsam geh' ich, 
langsam, langsam;
zu dem Baum hin.

Ein sachter Wind weht,
langsam, langsam;
über den Baum geschwind.

Jetzt weiß ich,
weiß ich, weiß ich;
woher der Baum kommt.

Der Baum kommt,
der Baum, der Baum;
aus meinen Träumen,
aus diesem Traum.

Endlose Stille,
Schweigen der Seele,
Ruhige Träume,
so zart
wie eine Feder im Wind.
Lautloser Herzschlag,
Stilles Atmen,
Friedvolles Leben,
Füllt die Seele,
voller stillem Glück.
Unhörbares Schweigen,
so sanft,
Stummes Glück.
Verschwigendes Leben,
Ruhevoller Tod.
Totenstille.

Hoffnung ist
eine weiße Feder,
stärker als die Furcht,
stärker als der Hass.
Hoffnung kann
Leben retten,
die Seele mit Glück füllen,
aber auch betrügen.
Hoffnung muss
immer im Herzen bleiben
und nie erlöschen.
Denn ohne Hoffnung gibt es kein Leben.

Die Zeit steht still,
weil ich das so will.
Wenn ich lauf,
geht die Sonne auf.
Ich bleib steh'n,
und sie wird gehen.

Der Mond geht auf,
wenn ich nicht lauf.
In der Nacht bin ich gern,
mal nah, mal fern.
Ich besteh' aus Sternen,
der Wind trägt mich in die Ferne.

Da bin ich eigentlich nie,
denn ich komme aus deiner Fantasie.
Wer bin ich?
Das sag ich vielen nicht.
Doch man nennt mich seit
immer den Hengst der Zeit.

Schwarz ist mein Fell,
schwarz und nicht hell.
Mähn' und Schweif,
so weiß wie Reif.
Die Hufe schwarz,
die Augen golden wie Harz.

Doch seh'n kannst mich nur du,
du lässt mich immer in Ruh'.
Immer versteckst du mich,
versteckst mich vor dem Tageslicht.
Du bist immer für mich da, 
das ist der Grund warum ich dich mag.

Nichts kann uns jemals trennen,
seitdem wir uns kennen.
Am Tag, bin ich ein Baum;
in der Nacht komm' ich in deinem Traum.
Ich bin immer bei dir,
Freunde sind wir.

Als wir noch keine Freunde waren,
bist du auf Klassenfahrt gefahren.
Mein Leben gerettet, hast du mir dort.
Von da an, ging ich nicht mehr von dir fort.
Die Klassenfahr war auf einer Burg,
dort lebte leider ein schlimmer Schurk'.

Es geschah in einer Vollmondnacht,
da wurdest du plötzlich wach.
Du gingst raus und fandest mich
an einem Drahtzaun unter einer Ficht'.
Am Zaun hatte ich mich verfangen,
verknotet und ganz verhangen.

Doch etwas wusstest du nicht,
sobald mich berührt das Sonnenlicht,
dann bin ich tot.
Die Sonne wird dann rot,
der Mond ganz weiß,
die Erde sehr heiß.

Todesangst war in meinem Herz,
ich spürte einen heftigen Schmerz.
Die Sonne ging schon auf.
Ich schnaufte laut.
Doch da kammst du
und befreitest mich in nuh.

Für dich hatte ich auch mal mein Leben riskiert,
und dabei hab' ich es ganz verlorn.
Es geschah am nächsten Tag,
an dem dichter Nebel lag.
Auf einem hohem Berg lag die Burg,
wie gesagt, dort lebte der schlimme Schurk'.

Der dich töten sollte,
weil er das so wollte.
Er legte sich auf die Lauer,
du gingst nichts ahnend zu einer Mauer.
Er sprang raus ganz munter,
und stieß dich von der Mauer runter.

Ich wusste sofort dass,
du keine Chance hast.
So einen Sturz zu überleben.
Ich musste nicht lange überlegen,
und sprang schnell ins Tageslicht,
viel Zeit, blieb mir wirklich nicht.

Doch ich spürte schon den Schmerz,
der mir ging direkt ins Herz.
Denn die Sonne schien voller Pracht,
und der Wind bließ sacht
über mein Sternenfell,
das war dunkel und nicht hell.